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Fibel Schon gewußt?

Definitionsrunde

Milchvieh, Mastvieh, Mutterkuh – so manch Begriff bringt aus der Ruh‘. Drum woll‘n wir kurz mal definieren und das Kopfchaos sortieren:

Milchviehhaltung

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wie der Name schon sagt, zielt diese Haltungsform auf Milcherzeugung ab. Eine Kuh gibt nur Milch, wenn sie ein Kälbchen geboren hat und darum wird sie jedes Jahr wieder gedeckt. Damit sie nach dem Kalben maschinell gemolken werden kann, wird das Kalb mit Muttermilch aus dem Nuckeleimer versorgt. Die überschüssige Milch kann dann an die Molkerei fließen. Etwa zwei Monate vor der Geburt des nächsten Kalbes hat die Kuh Melkpause, um sich zu regenerieren. Die weiblichen Kälber bleiben am Hof und werden als zukünftige Milchkühe aufgezogen und in der Jugend auf die Almen getrieben.

Mutterkuhhaltung

hier bleibt das Kalb nach der Geburt bei der Mutter und wird gesäugt. Gemolken werden Mutterkühe nicht, wodurch diese Haltungsform als weniger arbeitsintensiv gilt und daher besonders für Bauern im Nebenerwerb geeignet ist. Entgegen des romantischen Begriffs bedeutet Mutterkuhhaltung Mast, denn das Kalb wird nach knapp einem Jahr zur Fleischerzeugung geschlachtet.

Bullen-Mast

„Die Intensivmast gibt es hier so nicht. Wenn Mast, dann ist das bei uns eine extensive Weidemast, die das vorhandene Gras als Grundfutter für die Aufzucht der Jungrinder und Ochsen nutzt.“

bei dieser Art handelt es sich um Betriebe, die zumeist männliche Kälber zukaufen, um sie zur Fleischgewinnung zu mästen. Bei uns ist diese Haltungsform standortbedingt aber wenig verbreitet. Denn für die gewichtbringende Aufzucht der Jungbullen braucht es außer Gras noch Mais und Kraftfutter, was hier im Grünlandgebiet nicht angebaut wird. Darum geht die zum Verkauf stehende Nachzucht oft an Bullenmastbetriebe in Niederbayern.